Tourenbericht "Velebit"

Montag 4. April 2005, 14:00 Uhr - ich treffe mich mit Jürgen in Bruck/Mur, dem Ausgangspunkt unserer Fahrt in den Süden. Hier lerne ich auch Stephanie aus Attnang-Puchheim kennen, die gemeinsam mit uns diese Kletterwoche in Kroatien verbringen wird.
Knapp 6 Stunden später sind wir schon am Zielort in "Seline", rund 5 km vom Eingang zum Nationalpark Paklenica entfernt, angelangt (die neue und nur wenig befahrene Autobahn machts möglich)!

Quartier beziehen wir bei Ante Zuanovic, der sehr gut deutsch spricht und mit seiner freundlichen und familiären Art jeden sofort in Beschlag nimmt. Ante ist bei der Nationalparkverwaltung beschäftigt und daher ein ausgesprochener Insider, was den Nationalpark betrifft. Ein echter Volltreffer also!

Das Klettergebiet im Nationalpark Paklenica beginnt kurz nach dem Parkeingang und bietet unzählige Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Die Zustiege sind generell nicht sehr lang und viele Routen können unmittelbar vom Parkplatz aus begonnen werden. Die bizarre Karstlandschaft bietet besten Kalk, der zum Teil äußerst scharfkantig, dafür aber sehr griffig ist. Einfach ideal zum Klettern!

Nach einem ausgiebigen Frühstück ist am Dienstag früh der erste Felskontakt angesagt; für mich auch der Erste, nachdem ich im vergangenen Herbst einen Anfänger-Kletterkurs absolviert habe. Jürgen schickt uns sofort in die "Nosorog" (IV+) eine Route mit 6 Seillängen, die wir anscheinend ganz passabel durchschreiten, er ist sichtlich zufrieden mit uns. Nach einer verdienten Rast probieren wir noch einige Sportkletterrouten. Gegen 16:00 Uhr wird "Feierabend" gemacht, wir sind ja im Urlaub und das Bier haben wir uns auch verdient!.

In dieser Gangart geht´s dann den Rest der Woche weiter:
Mittwoch - "Centralni Kamin (IV+) und die 1. Seillänge der "Domzalski" (V-) am "Stup", dem bekanntesten Kletterfelsen im Paklenica Park;
Donnerstag - "Zubatac" (IV) und "Ca je od Draga je od Draga"(VI-);
Freitag - "Sjeverno rebro" (V-) und "Gornja Varianta" (IV)
Samstag - auf Grund des einsetzenden Regens ist nur mehr 1 Seillänge möglich, die dafür aber im Schwierigkeitsgrad VI+; Zwischendurch üben wir an unserer Technik im Klettergarten, wobei auch hier die Schwierigkeiten von Tag zu Tag gesteigert werden.

Das Wetter meint es gut mit uns und belohnt unsere schmerzenden Muskel mit strahlendem Sonnenschein. Lediglich zum Wochenende setzt Schlechtwetter ein, worauf wir am Sonntag vormittag die Rückfahrt antreten, die anfänglich von heftigen Windböen und Schneefall begleitet wird (es ist halt April!!).

Rückblickend: ein super Klettergebiet mit erstklassigen Routen, grandiose Kletter- und Reisepartner, ein angenehmes Quartier und gutes Essen - Herz was willst du mehr?!



aktualisiert: 06.02.2006
Martin Nessl, A-3494 Theiß, Obere Hauptstraße 2
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