Tourenbericht "Hohe Tauern und Großglockner"

Die Rudolfshütte (2.315 m) - mit ihren 60 Zimmern und einer 14 m Indoor-Kletterwand - hat mit einer Berghütte, wie man sie kennt und erwartet, nur mehr sehr wenig zu tun hat. Aber, das sei hier gleich gesagt, das Quartier und die Verköstigung waren erstklassig und wer, bitte sehr, hat nicht gerne eine heiße Dusche nach einem anstrengenden Bergtag?

Natürlich erfolgte die Ausbildung im Rahmen von praktischen Übungen und Begehungen, wobei der Tauernkogel (2.683 m) und die Hohe Fürleg (2.943 m) bestiegen wurden. Höhepunkt und Abschluss war die Besteigung der Granatspitze (3.086 m). Der Anstieg erfolgte dabei über das Sonnblickkees und den Nordwestgrat (II).

Nach dem der Jahrhundertsommer 2003 die Schneeauflage der Gletscher zum Verschwinden gebracht hatte, war an eine gefahrlose Übung der Spaltenbergung nicht zu denken. Wir "vergnügten" uns daher im nahegelegenen Klettergarten mit Felsklettereien. Womit ich dann gleich das nächste Ziel vor Augen hatte: das Klettern erlernen! Seither habe ich schon einige Kletterkurse absolviert, aber das sind andere Geschichten!

Ausgangspunkt für die Glocknertour war das Lucknerhaus am Ende der Kalser Glocknerstraße. Von hier aus erfolgte am frühen Nachmittag der Aufstieg durch das Ködnitztal zur Stüdlhütte (2.802 m). Am nächsten Tag war als Eingehtour die Besteigung des Romariswandkopf (3.508 m) angesagt, übernachtet wurde wieder in der Stüdlhütte.

Danach erfolgte der Aufstieg zur Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte, 3.454 m). Noch am selben Nachmittag bestieg unser Bergführer Gernot mit einem Teil unserer 6-köpfigen Gruppe den Großglockner. Die zweite Gruppe sollte am nächsten Tag frühmorgens den Aufstieg versuchen. Nach dem ich kein Morgenmuffel bin, entschloss ich mich für die Besteigung am nächsten Tag. Wir waren bestrebt, möglichst früh wegzukommen, um dem berühmt-berüchtigten Stau in der Scharte zwischen Groß- und Kleinglockner zu entgehen, was uns letztlich auch gelang. An einem traumhaft schönen Morgen um 8:00 Uhr standen wir dann zu sechst auf unserem höchsten Berg in 3.798 m Höhe.

Der Abstieg führte uns über die Hohenwartscharte (3.182 m) zur Salmhütte (2.644 m), wo wir ein letztes Mal nächtigten. Über den Lucknerweg zur Glorerhütte und weiter zurück zum Lucknerhaus beendeten wir unseren Rundkurs.



aktualisiert: 06.02.2006
Martin Nessl, A-3494 Theiß, Obere Hauptstraße 2
E-mail